Dubai und Abu Dhabi


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28. April 2019

Endlich mal A 380 fliegen


Ich stehe in Hannover am Bahnsteig, Koffer und Rucksack sind gepackt und von mir aus kann es losgehen, mein ICE nach Hamburg hat auch nur fünf Minuten Verspätung, damit lässt es sich leben. Christopher und Steffi holen mich ab, wir essen noch gemeinsam einen Obstsalat bevor es zum Flughafen geht. Die Vereinigten Arabischen Emirate warten auf uns und pünktlich um 21.40 Uhr rollen wir mit EK 062 im A380-800 los, von Hamburg nach Dubai. Der Flug ist kurzweilig, das Essen lecker und das Filmangebot vielfältig, so dass ich beinahe mehr mit Blättern als mit Anschauen beschäftigt bin.



29. April 2019

Extrem Lounging


So pünktlich wie wir losgeflogen sind, kommen wir auch in Dubai an. Einreise und Koffer wieder einsammeln ist binnen einer Stunde absolviert, die ersten Herren in bettlakenähnlicher Kleidung begegnen uns, bei den Temperaturen sicher sehr angenehm. Wir legen noch einen Stop bei Etisalat ein und besorgen uns ein wenig Datenvolumen. Irgendwie ist es ja doch sehr komfortabel, auf Reisen mit der weiten Welt des Internets verbunden zu sein, und wenn es nur darum geht, sich jederzeit ein Uber rufen zu können.


Zum Banyias Square in unser Hotel fahren wir aber erstmal mit der Metro und treffen noch vor 8 Uhr ein. Dumm nur, dass noch kein Zimmer frei ist. Man avisiert uns einen Zeitraum von etwa zwei Stunden, so dass wir erstmal frühstücken gehen. Leider ist das Frühstück aber nicht wirklich eine kulinarische Erfüllung. Gesättigt, aber nicht begeistert verlegen wir unseren Standort in die Hotellobby und hängen dort gemeinsam mit anderen Gästen, die auf Zimmer warten ziemlich in den Seilen.


Es dauert keine zwei Stunden, sondern mehr als fünf, dann dürfen wir endlich Bett und Dusche genießen. Drei Stunden Nickerchen sollten reichen, um danach einen ersten Ausflug zu unternehmen.


Mit der Metro wollen wir zur Business Bay und von dort mit dem Uber auf die Insel Daria, um zum Sonnenuntergang einen perfekten Blick auf die Skyline Dubais zu haben. Während wir den übersichtlichen Netzplan studieren, kommt ein Soldat mit MG auf uns zu, begrüßt uns mit Handschlag und fragt, ob er uns helfen kann. Freundlich ist man hier! Am Ziel erwartet uns ein Blick auf Schönes aus Stahl und Beton, dominiert vom mehr als 800 Meter Hohen Burj Khalifa. Beeindruckend sieht das alles aus, gleichzeitig aber auch steril und seelenlos. Wir machen Fotos im Sonnenuntergang und verspüren Hunger, also fahren wir zur Dubai Mall.


Am Fusse des Burj Khalifa und gewissermaßen am Puls der Metropole kehren wir bei Five Guys ein. Amerikanische Hackfleischbrötchen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Liebevoll belegt und sehr lecker, allerdings auch kein Schnäppchen. Gesättigt geht es auf den Balkon des Apple Stores, von hier hat man einen schönen Blick auf die an Las Vegas erinnernde Fontänenshow. Kein Klischee, das hier nicht bedient wird. Arabisch sind hier nur noch die vereinzelt auftauchenden Bettlakenträger nebst ihren vermummten Gattinnen. Wir kehren für eine Mütze voll Schlaf zurück in unsere Unterkunft.



30. April 2019

Extrem Abhaking


Wenn man zeitig ins Bett geht, fällt auch das frühe Aufstehen nicht schwer. Wir frühstücken, schließlich haben wir es bezahlt und brechen auf zum Dubai Creek. Mit einem Abra setzen wir über den Fluss und landen im Souk. Das könnte jetzt spannend und vielleicht sogar authentisch werden, wenn nicht gleich der erste Markstandbesitzer versuchte, uns mittels Anfassen in seine Bude zu ziehen. Da stehe ich ja so gar nicht drauf… Wir schauen uns um und konstatieren, dass wir weder Teppiche noch Datteln kaufen wollen und außer uns nur andere Touristen hier sind, die versuchen den teilweise recht aufdringlichen Verkäufern zu entkommen. Das Dubai Museum, das älteste noch stehende Bauwerk der Stadt schauen wir uns von außen an und beratschlagen dann im Schatten einer Markise, welches Highlight wir als nächstes auf uns wirken lassen wollen. Souk hatten wir, Fahrt mit dem Abra ist auch erledigt, Fischmarkt machen wir morgen, also fahren wir zur Jumeirah Moschee. Im Uber schwatzen wir ein wenig mit dem Fahrer, er ist Pakistani, kommt aus Karachi und lebt bereits seit zwölf Jahren in der Stadt. Seine Familie ist nach wie vor in Pakistan, einmal im Jahr reist er für zwei Monate hin. In Dubai teilt er sich eine Wohnung mit seinem Cousin, der auch zum Arbeiten dort ist, wie ungefähr 85 Prozent der Einwohner des Emirats. Nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind Einheimische.


Wir stellen fest, dass es uns ziemlich gut geht, als wir an der Moschee ankommen. Die nächste Führung wird erst in zweieinhalb Stunden angeboten, insofern belassen wir es hier auch bei der Bewunderung von außen und fliehen vor den Außentemperaturen in ein klimatisiertes Buswartehäuschen. Wir nehmen den nächsten Bus zur Metrostation, beim Einsteigen funktioniert unsere Nol-Karte irgendwie nicht, angeblich haben wir zu wenig Geld, aber das interessiert keinen. Wir fahren folglich schwarz. Nachdem wir die Mall of Dubai ja gestern schon hatten, schauen wir heute die Mall of the Emirates an, mit angeschlossener Skihalle. Nach Abfahrt üben steht uns aber beiden nicht der Sinn. Wir gehen ein wenig shoppen, fahren danach mit Straßenbahn und Monorail zum Atlantis Hotel auf der Palme und streifen ein wenig umher. Aber mehr als ein Haken auf der Liste der abzuklappernden Sehenswürdigkeiten wird das auch nicht. Klar ist es irgendwie beeindruckend, welche Superlative man hier so aneinanderreiht, aber es ist nichts dabei, was die Welt wirklich braucht. Da es auf der Palme sonst primär heiß, aber nicht sehr spannend ist, fahren wir wieder zurück, diesmal zur Dubai Mall.

Christopher möchte zu Wendy`s, das wird Burgerurlaub durch und durch. Wir gehen hinaus, lauschen der Loungemusik, die aus den Lautsprechern klingt, beobachten die Leute und machen Fotos, jedoch nicht ganz so formvollendet wie manche der Instagrammodels, die hier unterwegs sind. Besonders beachtenswert finden wir die jeweilige Fußhaltung, die für die Bilder eingenommen wird. Sitzen und beobachten macht eine Menge Spaß und ist hier ein überaus preiswertes Vergnügen.


Zu 19 Uhr brechen wir auf ins Shangri-La Hotel für reichlich teure 61 Euro haben wir uns eine Stunde Zeit auf der Poolterrasse im 42. Stock erkauft, mit bestem Blick auf den Burj Khalifa. Ich baue mein Stativ auf und lichte das stählerne Herz des Emirates ab, Christopher genießt den Ausblick. Anschließend gibt es in der Hotellobby noch eine Tasse Tee, die war im Preis inklusive.


Fotografisches Finale des Tages wird anschließend noch die Twisted Bridge, dann fahren wir mit der Metro Richtung Hotel und beschließen spontan einfach eine Station weiterzufahren und mal zu schauen, was uns dort erwartet. Und nach all den Sehenswürdigkeiten des Tagen landen wir am Abend nun in einer Gegend in der der weit mehr Leben ist als zwischen all den Beton gewordenen Phallussymbolen der Stadt (ein Turm, der den Burj Khalifa überragen soll, ist übrigens auch schon im Bau. Man hat uns ein Apartment zum Kauf angeboten). Bei zwei Pakistanern lassen wir uns für kleines Geld die Haaren richten und beim vegetarischen Inder nehmen wir unser Abendessen ein. Kein Burger, aber die Soße hat es in sich und virtueller Rauch steigt aus unseren frisch frisierten Häuptern auf. Wir saugen die Atmosphäre ein und sind scheinbar die einzigen Touristen, die sich hierher verirrt haben.



1. Mai 2019

Pooling


Nach dem Frühstück geht es zum Fischmarkt. Der ist umgezogen, befindet sich jetzt in einer Art Markthalle und hat sehr wenig mit dem zu tun, was wir uns erhofft hatten. Hygienisch geht es einwandfrei zu, entsprechend modern und steril ist aber die ganze Atmosphäre. Wir lassen uns einen Granatapfelsaft auspressen, setzen uns in die Sonne und schauen zu, wie ein A380 nach dem nächsten sich in die Lüfte erhebt. Christopher ist ganz verliebt in die Aussicht.


Wir beraten, was wir nun noch anschauen könnten, aber so recht fällt uns nichts mehr ein, insofern legen wir uns an unseren Hotelpool, der auch nicht wirklich Abkühlung bietet. Wäre er noch etwas wärmer, könnte er als japanisches Onsen fungieren.


Zum Mittag gibt es schon wieder keinen Burger, dafür libanesisches Shawarma und dann brechen wir auf zum Dubai Frame, einer noch recht neuen Attraktion. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Fenster dreckig, was das Fotovergnügen im wahrsten Sinne des Wortes etwas trübt. Der Glasboden ist gewöhnungsbedürftig… Man bekommt hier einen schönen Eindruck, wie Dubai mal angefangen hat und was man noch so für die Zukunft plant. Den einen oder anderen Superlativ hat der Scheich dabei noch in peto. Es bleibt also spannend. Fragt sich nur, wo das Geld herkommt, wenn die Ölvorkommen irgendwann erschöpft sind.


Auf dem Weg zur Metro laufen wir durch ein Viertel, das die andere Seite der Glitzermetropole zeigt, hier wohnen scheinbar die normalen Menschen, die den Betrieb am Leben halten.


Den Abend verbringen wir am Pool, Christopher entdeckt bei Google Maps fußläufig einen Wendy's, der angesteuert wird um den abendlichen Hunger zu stillen, nicht dass wir noch an Mettmangel erkranken.



3. Mai 2019

Extrem Impressing


Wir hüpfen um sechs aus dem Bett, Dubai haben wir nun gesehen, der gestrige Tag gestaltete sich schon zäh was mögliche Sehenswürdigkeiten betraf, so dass wir nach dem Frühstück verschwinden und uns mit der Metro auf den Weg zum Ibn Battuta Busbahnhof machen. Für 25 Dirham geht es von hier mit dem Bus in knapp zwei Stunden nach Abu Dhabi.


Bereits um 10.30 Uhr kommen wir hier an und beziehen unser Zimmer im schiefen Turm von Abu Dhabi. die 18° Neigung des Gebäudes faszinieren uns allerdings weit weniger als der elektrische Vorhang in unserem Zimmer, der auf Tastendruck den Ausblick aus dem 32. Stock freigibt. Auch sonst haben wir es hier sehr gut getroffen. Sehr geschmackvolles Zimmer, freundliches Personal, man möchte gar nicht mehr weg. Deshalb beginnen wir auch erstmal mit dem Pool, der allerdings nicht weniger warm ist als der in Dubai. Die Aussicht ist hier allerdings besser. Ausgeruht und gewissermaßen erfrischt machen wir uns moscheefein und fahren erstmal in die Stadt zum Essen. Das heutige Hackfleischbrötchen wird von Shake Shack zubereitet und steigt direkt auf Platz eins unserer persönlichen Hitliste ein. Sorry Five Guys. Wir erkunden die Gegend um die Marina Mall noch ein wenig und sehen schon, was wir morgen noch alles angucken wollen. Dann wird es Zeit für ein Uber zur Sheikh Zayed Moschee, gewissermaßen dem Highlight Abu Dhabis.


Die Anlage ist schon auf den ersten Blick schwer imponierend. Wir begeben uns zum Visitors Center, füllen einen statistischen Fragebogen aus, Kleidungscheck und Sicherheitskontrolle und dann geht es unterirdisch über allerlei Laufbänder in die Moschee. Schon auf dem Hinweg sehen wir eine Cinnabon Filiale und wissen wo wir heute Abend noch landen werden.


Die Sonne senkt sich langsam und das Licht ist wunderschön, wir durchstreifen den Sakralbau, ich mache Fotos und wir schließen uns einer Führung an, um hier nun religiöse Superlative in der Gebetshalle bestaunen zu können. Schwere Kronleuchter (aus Deutschland) und den weltgrößten Perserteppich aus dem Iran. Inspiriert wurde der ganze Bau, wie auch nur schwer zu übersehen ist vom Taj Mahal und ich muss zugeben, dass es sich um den beeindruckendsten religiösen Bau handelt, den ich bisher gesehen habe. Der Petersdom kann sich hier getrost verstecken.


Als es dunkel wird, fotografieren wir noch ein wenig weiter, stärken uns mit Zimtkringeln und ich kann Christopher überzeugen mit mir noch den Weg nach gegenüber zu suchen, um die Moschee noch einmal in der Totale abzulichten. Das sind knapp 30 Minuten Fussweg, aber freundlicherweise hat man hier auch gleich noch einen kleinen See angelegt, damit sich das ganze auch schön spiegelt. Fotografisch bin ich heute sehr befriedigt.


Sicherlich ist auch die Sheik Zayed Moschee ein Superlativ, dennoch wirkt Abu Dhabi insgesamt auf den ersten Blick sympathischer als Dubai, mehr Seele weniger Phallussymbole.


Der Pool hat leider schon zu als wir zurück ins Hotel kommen, dafür hat die Bar offen und wir gönnen uns nach diesem schönen Tag jeder ein Bier für 10 Euro. Wir sind ja im Urlaub….



3. Mai 2019

Es ist heiß beim Scheich


Das Highlight von Abu Dhabi haben wir ja bereits gestern ausgiebig bestaunt, morgen soll es in aller Frühe wieder heim gehen und so bleiben wir erstmal einfach im Bett. Kurz vor Toresschluss weiden wir uns noch am üppigen Frühstück, zöge man uns nicht die Teller quasi unter der Gabel weg, hätten wir hier auch noch länger genießen können.


Wir starten bei warmen 36° mit dem Präsidentenpalast Quasr Al Watan. Ein schönes Arbeitsdomizil, das die Herren Scheich sich hier ans Ufer gesetzt haben. Innen drin ist es angenehm kühl und ausgesprochen prachtvoll. Wer hat, der zeigt. Nebenan liegt das Emirates Palace Hotel, eines der teuersten Hotels der Welt und insofern ein must see in Abu Dhabi. Ich persönlich finde es allerdings völlig überwertet, in Fummelbeleuchtung kann man Schokoladenkuchen mit Blattgoldauflage verspeisen, wir verzichten, auch wenn die Törtchen hier allesamt sehr appetitlich angerichtet sind. Vielleicht sollte man mal über eine Kooperation mit Danziger Goldwasser… ach nee, Alkohol ist hier ja nicht. Nun gut, wieder hinaus in die Hitze und über die Straße zu den Etihad Towers. Erfreulicherweise sind die Sehenswürdigkeiten hier alle in einer Ecke komprimiert. Hier gibt es jetzt auch den Kuchen, Teile des Eintrittsgeldes für die Aussichtsetage werden auf Verzehr angerechnet. Es gibt Cheesecake ohne Blattgold. Er kostet auch nur soviel wie Strass.


Damit sind die wesentlichen Dinge auf unserer Liste auch schon abgehakt, vorbei am Founders Memorial geht es die Corniche hinunter. Christopher möchte gern ins Wasser, ohne Bad fliegt er nicht heim. Leider ist das kein ganz einfaches Unterfangen. Der erste Strand ist nur für Familien, alleinbadende Männer müssen zu Tor 4, das ist gefühlt am anderen Ende der Straße. 2raumwohnung fällt mir ein, „36 Grad…. und es wird noch heißer“ Irgendwann haben wir auch Tor 4 erreicht, ich stelle mich in den Schatten, Christopher geht planschen. Überraschenderweise beendet er das Badevergnügen aber recht zügig und wir verlagern uns wieder an den Hotelpool. Viel wärmer als der Meer ist der wohl auch nicht. Und dann heißt es auch schon wieder packen und versuchen zu schlafen. Um 2.10 Uhr wollen wir gern den Flieger nach Frankfurt nehmen, wenn man uns denn mitnimmt.


04. Mai 2019

Heimwärts


Der Flughafen von Abu Dhabi ist irgendwie verbaut und erinnert fatal an Berlin Tegel. Eine Stunde vor Abflug bekommen wir die frohe Kunde, dass Etihad uns nach Frankfurt mitnimmt. Der Flug ist wackelig und das Essen übersichtlich, immerhin schmeckt es. Das Entertainment ist ok. Etihad hat zwar die hübscheren Uniformen, aber der Hinflug mit Emirates war irgendwie besser. Da hat der Scheich in Dubai dann wohl doch die Nase vorn. Auch die Anschlüsse in Frankfurt gelingen und so sind wir bereits am späten Vormittag wieder daheim, müde und angefüllt mit neuen Erlebnissen.


Spannend war es in jedem Falle, die beiden Städte Dubai und Abu Dhabi mal zu sehen, eine Wiederholung wird es aber wohl nicht geben, auch für einen Badeurlaub kann ich mir die Emirate nur bedingt vorstellen. Highlight von allen Dingen, die wir gesehen haben war sicher die Sheik Zayed Moschee in Abu Dhabi, allein das war die ganze Reise wert. Die ganzen Glaspaläste sind irgendwie austauschbar und Hackfleischbrötchen gibt’s auch anderswo.